STEPHAN HINZ
Little Link
Auf die Frage, warum er Bartender geworden ist, antwortet Stephan Hinz:
„Weil ich es mag, auf die unterschiedlichsten Menschen einzugehen, mit ihnen zu kommunizieren und kreativ zu arbeiten. Gleichzeitig bietet die Branche auch als Unternehmer spannende Herausforderungen und es gibt viele Möglichkeiten, um Neues zu schaffen. Ebenso mag ich extreme und daher fühle ich mich in meiner Rolle sehr wohl.“ Wäre er kein Bartender geworden, wäre er vielleicht Schreiner geworden. Auf jeden Fall Handwerker, denn die Arbeit an der Bar ist auch ein Handwerk. Eigentlich war er aber kurz davor, Profifußballer zu werden. Eine Verletzung und andere Hobbys eines jungen Mannes kamen dazwischen. Also wurde Stephan Hinz Restaurantfachmann. Sein Verständnis für die Küche hat Thea Nothnagel sehr geprägt. Auch Sven Koch war mit einem hohen Maß an Commitment, Selbstdisziplin und die Treue zu Qualität und Gast prägend.
Kein Wunder, dass für Stephan Hinz nur Qualität und Inhalt zählen. Bei seinen Projekten muss er das Thema erst einmal komplett durchdringen und dann: Stellt sich eine nötige Lässigkeit ein. Früher fand Stephan Hinz sich manchmal zu schnell, heute bemüht er sich, seinen Projekten die nötige Zeit zu geben. Das lohnt sich, denn inzwischen werden rund um die Welt Drinks in seinen Gläsern, mit Eis aus einer Eisblockmaschine oder mit seinen Trinkhalmen serviert. Ein tolles Gefühl, vor allem wenn er irgendwo einen Drink bestellt und nicht damit rechnet. „Ich möchte die Barszene auch in Zukunft mit neuen Ideen weiterentwickeln. Es gibt noch so viele Möglichkeiten!“ Entspannung findet Stephan Hinz beim Sport, Kochen oder Lesen. „Und manchmal geht zum Entspannen tatsächlich nichts über den Besuch in einer guten Bar und den Rausch genießen.“
Stolz ist er auf seine ersten eigenen Spirituosen. Nach 15 Jahren hinter der Bar und als Berater für die Getränkeindustrie hat er sich mit Root to Fruit einen Traum erfüllt. „Als die ersten Flaschen endlich abgefüllt waren, war das ein toller Moment. Es ist anderes für viele andere Spirituosen zumachen und dann für einen selbst.“
Mit Root to Fruit möchte er eine neue Aperitifkultur prägen. !Das Thema Aperitif hat ein unglaubliches Potenzial, um neue Menschen an hochwertige Getränke heranzuführen und ist geschmacklich weitaus zugänglicher als das bei vielen hochprozentigeren Spirituosen der Fall ist. Was früher der Mojito war, ist heute der Spritz. Beide sind massentaugliche Getränke, aber können mit guten Zutaten hervorragende Drinks sein. Dieses Verständnis möchte ich wecken und auf mehr Qualität im Glas anstoßen.“
Nachhaltigkeit ist in seiner Bar extrem wichtig. „Wir haben in den letzten Jahren schon zahlreiche Prozesse optimiert, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und Ressourcen zu sparen. Mittlerweile produzieren wir im Vergleich zu ähnlichen Bars pro Woche etwa 500 kg weniger Müll. Auch in vielen anderen Betrieben habe ich dabei geholfen, die Abläufe nachhaltiger zu gestalten.“
Er sieht Köln als Stadt, die alleine für die Gastronomie eine Reise wert ist. Die Auswahl an großartigen Restaurants und Bars ist unglaublich vielfältig und bunt.
Er selbst nimmt sich einmal in der Woche Zeit, um für die nächsten Tage vorzukochen. Dabei wird das verarbeitet, was die Saison gerade hergibt, vom Eintopf bis zum Salat. „Neben Wein wartet im Kühlschrank häufig auch eine Auswahl von Aperitifs, sodass ich für Gäste immer etwas vorrätig habe.“